Wie kann eine Batterie optimal recycelt, demontiert und entsorgt werden? Zu dieser Kernfrage diskutierten am 28. Februar etwa 100 Teilnehmende im Rahmen der Veranstaltung „Maschinenbau für Batterie-Recycling – durch Kollaboration zur Systemlösung“, die von der WRS und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) initiiert wurde. Dabei stellten Referenten Chancen, Probleme und Lösungen des Batterie-Booms dar.
So zum Beispiel Julian Grimm vom IPA, der zunächst die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffen wie Nickel, Cobalt und Lithium thematisierte. Das Ziel müsse sein, durch effizientes Recycling die knappen Rohstoffe innerhalb Europas zu halten. Klar sei, dass in ein paar Jahren ein großer Rücklauf an Batterien aus Elektro-Fahrzeugen auf den Maschinenbau zukomme. Darauf müsse sich die Industrie vorbereiten.
Eine Lösung für das Sammeln und Prüfen von Batterien stellte Jens Hack von der belgischen Firma Umicore vor: Das Unternehmen kauft weltweit alte Batterien ein und betreibt eine eigene Batterie-Recycling-Anlage. So werden defekte Batterien entsorgt, funktionsfähige Batterien finden den Weg zurück in die Kreislaufwirtschaft.
Wie leistungsstarke Batterien das Strom-Netz unterstützen können, stellte die EnBW vor. In Heilbronn wurde dafür ein stationärer Großspeicher aus so genannten „Second Life-Batterien“ aus Entwicklungsfahrzeugen aufgebaut. Die Anlage besteht aus zwölf Batterie-Systemen und speichert Strom aus Erneuerbaren Energien. Mit einer Kapazität von einem Megawatt sorgt der Großspeicher für ein stabiles Strom-Netz.
In einer geführten Tour stellte das IPA im Anschluss sein Projekt „DeMoBat“ vor. Im Rahmen des Projekts wird erforscht, wie einzelne Komponenten einer Batterie automatisiert zerlegt werden können, um so möglichst viele Batterien in kürzester Zeit abarbeiten zu können. Dafür schrauben Roboter die Gehäuse der Batterien auf und trennen einzelnen Komponenten voneinander.
Die Veranstaltung „Maschinenbau für Batterie-Recycling – durch Kollaboration zur Systemlösung“ fand im Rahmen des Projekts „Cluster Automotive Region Stuttgart 2.0 – Transformationsnetzwerk für den Fahrzeug- und Maschinenbau (CARS 2.0) statt, das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.