BRÜSSEL: „Die Zukunft von Mobilität wird elektrisch, vernetzt und automatisiert sein“, davon ist Franz Loogen, Geschäftsführer e-mobil BW GmbH, überzeugt. Damit ist er in Europa nicht alleine. Doch wer hat am Ende die Nase vorn? Beim Workshop „Herausforderungen und Lösungen in der Mobilität – Chancen und Ballungsräume“ diskutierte die Delegation aus der Region Stuttgart in der Landesvertretung Baden-Württembergs mit Vertretern von europäischen Partnerregionen, Experten europäischer Fachverbände, Netzwerken und der EU-Kommission.
Erste sichtbare Erfolge für die Elektromobilität
Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling vom Verband Region Stuttgart betonte in ihrer eileitenden Darstellung zur Mobilität in der Region Stuttgart: „Neue Mobilitätsformen entwickeln sich auf Basis neuer Technologien und Ideen. Diese ein- und umzusetzen, das ist regionale Verantwortung.“ In der Region Stuttgart gibt es erste sichtbare Erfolge, gerade auch bei der Elektromobilität – auch dank des Schaufensters Elektromobilität Living Lab, das e-mobil BW und Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) koordinieren. So gebe es in der Region eine gute Versorgung mit Ladeinfrastruktur. Auch das regionale Förderprogramm für Modellprojekte der nachhaltigen Mobilität habe „Innovationen initiiert, wie das Netz von Pedelec-Stationen, die Chancen für ein flächendeckendes Angebot bieten.“
Knackpunkt für die Durchsetzung der Elektromobilität ist die Wirtschaftlichkeit, so Franz Loogen. Anschubfinanzierungen für Infrastruktur und Fahrzeuge seien nötig. Entscheidend sei jedoch die Antwort auf die Frage: „Wie wird die Elektromobilität ohne Subventionen wettbewerbsfähig?“ Aus seiner Sicht ist das Rennen noch offen. Doch wer schafftes, die Führungsposition, die Europa bei Verbrennungsmotoren hatte, auch bei der Elektromobilität einzunehmen?
Die Stadt Wien könnte eine gute Kandidatin sein. Schließlich rollen dort seit gut drei Jahren Elektro-Busse im ersten kontinuierlichen Linienbetrieb Europas, wie der Geschäftsführer der Wiener Linien, Günter Steinbauer, erläuterte. Während in der Region Stuttgart das Auto nach wie vor das Verkehrsmittel Nummer eins ist, wurde es als Hauptverkehrsmittel in Wien von Bussen und Bahnen überholt. So genießt der öffentliche Verkehr die besondere Aufmerksamkeit für die Förderung elektronischer Antriebe. „Eine geordnete städtische Mobilität, verlangt die Förderung des öffentlichen Verkehrs“, so Steinbauer. „E“ stehe dabei nicht nur für Elektromobilität, sondern eben auch für Effizienz und Ergänzung. Carsharing, Pedelecs oder e-Taxis sollen zusätzlich zu Bussen und Bahnen genutzt werden. Stichwort: Intermodalität, also der möglichst unkomplizierte Wechsel unterschiedlicher Verkehrsmittel. Die WienMobil-Karte ermöglicht das. Das verbindet die Stadt Wien mit den Regionen Stuttgart und Rhône Alpes. Mit polygo gibt es in der Region Stuttgart eine Karte für sämtliche Mobilitätsdienstleistungen. Und auch die französische Region Rhône-Alpes sieht im Scheckkartenformat einen Schlüssel zur zukunftsfähigen Mobilität. „Wir müssen von der Automobilregion zur Mobilitätsregion werden“, formuliert es Dr. Nicola Schelling. Auch hier ist der Weg das Ziel. Unterwegs trifft man viele Gleichgesinnte. Sie alle tummeln sich in Brüssel. (la)
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