Die Daimler AG bekommt für ihr Brennstoffzellenfahrzeug Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL den f-cell Award in Gold. Bei dem Modell wendet Daimler erstmals alle Entwicklungs- und Produktionsstandards einer Großserienproduktion auf ein Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb an. Alle Komponenten erfüllen damit die Standards für Sicherheit, Qualität, Zuverlässigkeit und Lebensdauer, wie sie im Automobilbereich für eine Serienfertigung eingesetzt werden, heißt es in der Begründung der Jury. Diese Leistung sei ein wichtiger Schritt in Richtung Serienproduktion von Elektroautos mit Brennstoffzelle, die der Stuttgarter Automobilhersteller für das Jahr 2014, ein Jahr früher als geplant, ansetzt. Seit 2010 werden bereits die ersten von rund 200 unter Serienbedingungen gefertigten Fahrzeuge an ausgewählte Kunden ausgeliefert. Der erste Platz bei dem Innovationspreis ist mit einem Preisgeld von 12.500 Euro verbunden.
Der mit 7.500 Euro dotierte zweite Platz geht an die Robert Bosch GmbH. Prämiert wird ein Wasserstoff-Dosierventil für ein Brennstoffzellensystem, das alle Anforderungen an Funktion, Zuverlässigkeit und Sicherheit unter automobilen Einsatzbedingungen erfüllt. Das Ventil wurde eigens für die Anwendung in Serienfahrzeugen entwickelt und ermöglicht eine mit herkömmlichen Einspritzventilen vergleichbar kostengünstige Fertigung.
Den f-cell Award in Bronze teilen sich zwei Wettbewerbsbeiträge. Die SFC Energy AG aus Brunnthal erhält ihn für die neueste Generation einer portablen Brennstoffzelle, die speziell für die Stromversorgung in Wohnmobilen, Segelbooten und Berghütten produziert wird. Die Neuentwicklung löst das Vorgängermodell Efoy Comfort ab, das serienmäßig im Handel erhältlich ist und bereits 21.000 mal verkauft wurde. Zweiter Bronze-Preisträger ist die N2telligence GmbH aus Wismar, die ihre Entwicklung QuattroGeneration für die Erzeugung von Energie und gleichzeitig für den Brandschutz in der Industrie verwendet. Die Mehrfachnutzung macht den Einsatz der Brennstoffzellentechnologie wirtschaftlicher. Auch dieses Produkt ist bereits am Markt. Das Preisgeld für den f-cell Award Bronze beträgt für jedes Unternehmen 2.500 Euro.
"Noch nie konnten wir so viele Innovationen auszeichnen, die nahe der Marktreife sind oder diese sogar bereits erreicht haben. Das ist ein großer und wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiegewinnung und Mobilität. Aber wir benötigen weitere Anstrengungen in Forschung und Entwicklung, damit sich die Brennstoffzelle noch weiter verbreiten kann", erklärten Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller und Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS).
Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Innovationspreis wird vom Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Umweltministerium, und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart ausgeschrieben. Die Arbeiten werden nach den Kriterien technologisches Konzept, Innovationsgrad, Marktpotenzial, Wirtschaftlichkeit, Ausstrahlung auf andere Branchen sowie Nutzen für Gesellschaft und Umwelt bewertet.
Internationaler f-cell Kongress am 26./27. September in Stuttgart Verliehen wird der f-cell Award bei einer Abendveranstaltung am 26. September in den Wagenhallen im Stuttgarter Nordbahnhof, die Bestandteil des f-cell-Kongresses in Stuttgart ist. Zu diesem internationalen Fachkongress, der weltweit zu den bedeutendsten Branchenveranstaltungen gehört, werden an zwei Tagen 700 Brennstoffzellen-Experten aus aller Welt erwartet. Der thematische Schwerpunkt des Kongresses 2011 lautet: "Mobile Anwendungen – Brennstoffzellen und Batterien bewegen die Zukunft".