"Der SWR steht zu Stuttgart und ist hier fest verwurzelt", hat Intendant Peter Boudgoust am Mittwoch beim Sommerempfang von Wirtschaftsförderung (WRS) und Verband Region Stuttgart im Stuttgarter Boschareal gesagt. Vor knapp 300 geladenen Gästen sprach er über das Selbstverständnis des SWR als regionaler Rundfunksender. Die Tatsache, dass der SWR vor über zwei Jahren eines der 10 modernsten Funkhäuser in Europa gebaut und bezogen habe, zeige "wie sehr wir auch in Zukunft auf die Region setzen. Stuttgart ist Teil der DNA unseres Senders und ist nicht wegzudenken."
Das sahen die Gastgeber des Sommerempfangs, vom Verband Region Stuttgart, der Vorsitzende Thomas S. Bopp, und Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling sowie der WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg genauso. "Der SWR ist die tragende Säule unseres Medien- und Kreativstandorts", formulierte Dr. Nicola Schelling. "Vom regionalen Engagement für den Standort profitiert der SWR, umgekehrt profitiert die Region vom SWR."
Der SWR sei nahe dran, an Themen und Menschen. Er leiste damit einen großen Beitrag zur regionalen Identifikation, sagte Dr. Schelling. Das werde auch in Zukunft so bleiben, versicherte Peter Boudgoust. "Der SWR ist immer vor Ort. Regionale Themen spielen bei uns immer die Hauptrolle." Allerdings decke der SWR ein Sendegebiet ab, das über zwei Bundesländer reiche – von Ulm bis Trier und von Remagen bis zum Bodensee.
Der SWR vollziehe derzeit "den größten strategischen Umbauprozess seiner Geschichte", erläuterte Peter Boudgoust. Doch Alleinstellungsmerkmale blieben "Aktualität" und "Regionalität". Es gelte auch weiterhin, den Menschen im Sendegebiet "eine mediale Heimat" zu bieten. Als Beispiel für mehr regionale Berichterstattung im Fernsehen nannte er die Verlängerung der Nachrichtensendung "Landesschau aktuell" ab November.
Aus seiner täglichen Arbeit weiß WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg: "Die Antwort auf Kostendruck, auf Effizienz- und Innovationsdruck ist ganz häufig die intensivere Kooperation mit dem Unternehmensumfeld." Er schlug einen Standortdialog mit dem SWR vor. Gemeinsam mit dem Sender, der 1.300 fest angestellte Beschäftigte alleine in Stuttgart hat, sollen die Rahmenbedingungen in der Region beleuchtet werden. Denn der Südwestrundfunk prägt das Bild der Region Stuttgart, zum Teil bundesweit. Insofern trifft es die Region, dass die Nachfolgesendung des Nachtcafés künftig nicht mehr in Ludwigsburg, sondern in Baden-Baden produziert werden soll.
Aus Sicht des SWR eine wirtschaftlich logische Entscheidung. "Das Geld, das wir dadurch sparen, nutzen wir im Sinne der Beitragszahler. Wir möchten statt in Reisekosten lieber in ein noch aktuelleres, regionales und relevantes Programm investieren", sagte Boudgoust. Doch die Sorge, dass sich der SWR als Arbeitgeber aus der Region Stuttgart zurückziehe, sei unbegründet. Der SWR stehe für den Südwesten – und damit auch für die Region Stuttgart. Abschließend unterstrich der SWR-Intendant: "Wir berichten verlässlich über alle relevanten Themen der Region und stehen wie eh und je für hohe journalistische Standards. Insofern bleiben wir unseren Wurzeln treu – bei allen Veränderungen, die notwendig sind."