Als Franckhsche Verlagsbuchhandlung im Jahr 1822 von den Brüdern Johann Friedrich und Friedrich Gottlob Franckh in Stuttgart gegründet, verlegte das zunächst rein belletristisch ausgerichtete Haus im 19. Jahrhundert vor allem populäre Romane ausländischer Autoren. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der nun unter dem Namen Franckh-Kosmos firmierende Verlag zu einem erfolgreichen Ratgeber-, Sachbuch- und Spieleverlag. Die im Jahr 1903 gegründete Zeitschrift „Kosmos“ vermittelte ihren Lesern greifbar und leicht verständlich naturwissenschaftliche Informationen. Aus Themen der beliebten Zeitschrift entwickelten sich im Laufe der Jahre verschiedenste Ratgeber- und Sachbuchreihen. Seit 1922 begeistert sich die Jugend für Kosmos-Experimentierkästen, und seit 1935 erscheinen immer wieder neue Auflagen von „Was blüht denn da?“. Dieses Standardwerk, mit dem sich Blumen nach Blütenfarben bestimmen lassen, wurde zum gigantischen Erfolg, die Frage „Was?“ zum Kosmos-Markenzeichen. Mit über 1.500 Buchtiteln, 250 Experimentierkästen, Spielen, Kalendern und CDs ist der Verlag heute in vielen Programmbereichen Marktführer.
In der zweiten Jahreshälfte 2005 kann sich der Stuttgarter Franckh-Kosmos Verlag vor Jubiläen, Geburtstagen und Auszeichnungen kaum noch retten. Auch der Erfolgtitel „Was blüht denn da?“ feiert seinen Siebzigsten. Die Grundidee dieses erstmals 1935 erschienen Klassikers zur Blumenbestimmung ist so einfach wie erfolgreich: Die Idee, Blumen nach ihrem herausragenden optischen Merkmal, der Blütenfarbe, zu bestimmen, funktioniert zwar bis heute, doch im Laufe der Jahre wurden Zeichnungen, Texte und Layouts immer wieder den Erwartungen und Lerngewohnheiten angepasst.
Nach einer fast schon vier Jahrzehnte andauernden Erfolgsgeschichte und mehr als acht Millionen Lesern lösen „Die drei ???“ – die meist verkaufte deutsche Jugend-Krimiserie – in diesen Wochen ihren 125. Fall. Und auch die „Siedler“ dürfen feiern. Das Spiel „Die Siedler von Catan“ begeistert seit zehn Jahren Millionen von Menschen. „Zum Zehnjährigen haben wir eine limitierte preisgünstige Sonderausgabe ins Programm genommen“, sagt Sabine Ilfrich, Pressesprecherin bei Kosmos.
Die jüngste Generation wird sich wohl am meisten über das „Kinderspiel des Jahres 2005“ freuen: Der Kritikerpreis ging an das neue Kosmos-Spiel „Das kleine Gespenst“ nach Otfried Preußlers Kinderbuch-Bestseller. Eine „gelungene Mischung aus Gedächtnis- und Geschicklichkeitsspiel“, so die Jury in ihrer Begründung am 27. Juni. „Autor und Verlag ist es gelungen, einen Kinderbuchklassiker spielerisch kongenial umzusetzen.“
Mit „Bauchbinden“ zum vielseitigen Verlagshaus
Als der Weinsteuereintreiber Johann Friedrich Franckh und sein Bruder Friedrich Gottlob am 6. Juli 1822 die Konzession zur Betreibung einer „Sortiments- und Verlagsbuchhandlung“ in Stuttgart erhielten, empörten sich die Buchhändler in der Hauptstadt des Königreichs Württemberg darüber, dass die Obrigkeit Branchenfremden gestattete, einen Buchhandel zu führen. Der Erfolg der Franckhschen ließ die Lästermäuler freilich bald verstummen. Gemeinsam mit seinen Freunden Wilhelm Waiblinger und Eduard Mörike gehörte der Hauslehrer Wilhelm Hauff zu jenen jungen und noch gänzlich unbekannten schwäbischen Autoren, deren Entdeckung und Förderung sich die Brüder Franckh mit großer verlegerischer Leidenschaft widmeten. Auch mit der Reihe „Kabinettsbibliothek klassischer Romane“ bewiesen sie gleichermaßen kaufmännisches wie programmatisches Geschick: Romane ausländischer Autoren, die Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und beliebt waren, wurden bei Franckh publiziert und zu Preisen verkauft, die unter den Leihgebühren der Bibliotheken lagen.
Nach dem Tod der Brüder fiel die so viel versprechende Verlagsbuchhandlung, in einen drei Jahrzehnte dauernden Dornröschenschlaf, der erst endete, als Euchar Nehmann und Walter Keller sie 1893 übernahmen. Ihr erster Innovationsversuch, der abwaschbare Bucheinband, kam wohl zu früh – und floppte. Der zweite jedoch, die „Bauchbinde“ ist bis heute nicht aus dem Verlagwesen wegzudenken. Da die beiden Freunde unbedingt innovativ bleiben wollten, machten sie sich die boomenden Naturwissenschaften und das Interesse der Bevölkerung daran zunutze und gründeten im Jahr 1903 die „Gesellschaft der Naturfreunde“. Deren Mitglieder erhielten zunächst einmal im Quartal, bald aber schon monatlich die Zeitschrift „Kosmos“, deren Ziel es war, naturwissenschaftlich fundierte Informationen leicht verständlich jedem Interessierten zugänglich zu machen. Rund um die Zeitschrift begann bald auch wieder die Buchproduktion zu florieren, die sich nun auf naturwissenschaftliche und naturkundliche Publikationen, später auch auf Kinder- und Jugendliteratur spezialisierte. Anfang der 1920-er Jahre wurde die Lehrmittelabteilung geschaffen, in der seither Kosmos-Experimentierkästen, Kosmos-Lehrspielzeuge und Kosmos-Arbeitskästen entwickelt und betreut werden.
Große Marken prägen das Gesicht des Verlagshauses
Die ersten Kosmos-Experimentierkästen eroberten unter den Titeln „Radiomann“, „Technikus“, „All-Chemist“, „Optikus“ und „Elektromann“ ab 1922 die Herzen der Jugend. Der Erfolg war so groß, dass der Verlag die Kästen bald weltweit vertreiben konnte, Idee und Umsetzung wurden auf der Pariser Weltausstellung von 1936 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Heute sind Experimentierkästen zu Themen wie „Brennstoffzelle“ oder „Chemie“ die Verkaufsschlager. Als „Was blüht denn da?“ im Jahr 1935 erstmals erschien, ahnten weder der Verlag noch die Autoren, dass sie ein Standardwerk geschaffen hatten. „Bis heute haben wir über drei Millionen Exemplare verkauft, und das Ende des Erfolgs ist nicht abzusehen“, sagt Sabine Ilfrich. An den Erfolg knüpft längst ein ganzes Programm beliebter Naturführer an, die Frage „Was…?“ wurde zum Kosmos-Markenzeichen. Zahllose Ratgeber zu Themen wie Garten, Haustiere, Pferde, Eisenbahn, Elektronik, Astronomie, Golf etc. folgten.
Verlagsprogramme mit Sachinformationen und Unterhaltung für Kinder und Jugendliche wurden bei Kosmos schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt. So erschienen in den 1920-er Jahren neben Jugendfassungen berühmter Romane so bekannte Jugendbuchklassiker wie „Die Höhlenkinder“ von Alois Th. Sonnleitner, die bis heute im Programm sind. Unter der Schirmherrschaft Alfred Hitchcocks startete man 1968 die Jugend-Krimireihe „Die drei ???“, zunächst als Lizenzausgabe der amerikanischen „Three Investigators“ von Robert Arthur. Seit zwölf Jahren sind „Die drei ???“ deutsche Originale.
Ein schlaksiger Detektiv leitete 1985 den Erfolg der Kosmos Spielegalerie ein. Auch sie fand auf Anhieb begeisterte Anhänger, und noch im selben Jahr wurde das „Sherlock Holmes Criminal-Cabinet“ als Spiel des Jahres ausgezeichnet. Seither tauchen Kosmos-Spiele regelmäßig auf den Auswahllisten auf; den vorläufigen Höhepunkt markierte das sensationell erfolgreiche „Die Siedler von Catan“ als Spiel des Jahres 1995. „Die Siedler waren damals der absolute Renner im Weihnachtsgeschäft“, erinnert sich Sabine Ilfrich. „Wurde ein Spielwarengeschäft beliefert, waren die Spiele nach wenigen Stunden schon wieder vergriffen, meist blieb nicht einmal die Zeit, sie mit Preisen auszuzeichnen.“
Der Franckh-Kosmos Verlag ist traditionsbewusst und zukunftsorientiert zugleich
Tradition, Medienvielfalt und innovative Produktideen sowie große Marken sind die Stärken des Verlags. „Die Komos-Idee, wissenschaftlich fundierte Informationen für jedermann verständlich zu vermitteln, gilt ja noch immer“, sagt Sabine Ilfrich. „Neben Büchern, Experimentierkästen und Spielen sind es heute auch CDs, CD-ROMs und Erlebnis-Sets, die Eindrücke vermitteln; für den Verlag steht die Nähe zur Natur und der respektvolle Umgang mit dem Leben um uns herum nach wie vor im Mittelpunkt.“
Die Programme des Franckh-Kosmos Verlags umfassen heute über 1.500 Buchtitel sowie mehr als 250 Experimentierkästen und Spiele. Jährlich erscheinen rund 250 neue Bücher sowie 30 Kalender, 25 Spiele und 20 Experimentierkästen. Entgegen dem Branchentrend verzeichnet der Verlag bei Spielen und Experimentierkästen ständig überproportionale Zuwächse und ist bereits drittgrößter Spielehersteller in Deutschland.
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