Gemischte Gewerbegebiete, die nachhaltig sind

Expertinnen und Experten haben am Donnerstag über die Zukunft von Gewerbeflächen in der Region Stuttgart diskutiert

Symbolbild: pixabay.com/CC0

Kompakt, gemischt und nachhaltig müssen Gewerbegebiete in Zukunft sein. Darin waren sich Teilnehmende, Expertinnen und Experten der Online-Veranstaltung „Kompakt, gemischt & nachhaltig: Gewerbeflächen qualifizieren“ der WRS und des Verbands Region Stuttgart am Donnerstag, 28.01.2021 einig. Es diskutierten Dr. Stefan Gärtner (Institut Arbeit und Technik), Dr. Britta Hüttenhain (Universität Stuttgart), Prof. Frank Roost (Universität Kassel), Sonja Knapp (Bundesverband „Die Stadtentwickler), Eva Noller (Stadt Leinfelden-Echterdingen), Dr. Jürgen Reichardt (IHK Region Stuttgart), Thomas Kiwitt (Verband Region Stuttgart) und Matthias Lutz (WRS) vor knapp 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterschiedlicher Branchen. Kern der Debatte war die Zukunft von Gewerbeflächen und die Probleme und Chancen, die Gewerbegebiete mit sich bringen: Wie lassen sich neue Gewerbeflächen erschließen und gleichzeitig die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit mit der Ökologischen in Einklang bringen?

Nutzungsgemischte Städte für Gewerbe und Umwelt

Der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Arbeit und Technik, Stefan Gärtner, machte Keynote deutlich, dass durch das Auslagern der Gewerbeflächen aus den Kernstädten einseitige, reine Wohn-Städte geschaffen würden. Ziel müssten vielmehr nutzungsgemischte Städte sein, die Gewerbe und Wohnen miteinander verbinden.

Praxisprojekt zum produktiven Stadtquartier

Dr. Britta Hüttenhain von der Universität Stuttgart und Prof. Frank Roost von der Universität Kassel vertraten die Ansicht, dass neue Ansätze für die Weiterentwicklung von Gewerbegebieten entwickelt werden müssten, die in erster Linie ökologisch, gemischt und gut erreichbar sein sollten. Die größte Herausforderung würde auch in Zukunft sein, Bürger und Unternehmen vor Ort zu einer Weiterentwicklung von gemischten Gewerbegebieten zu gewinnen. Hierfür seien Aufmerksamkeit und Bewusstseinsschaffung für dieses Thema ein erster Ansatz, beispielsweise die Anbindung von Gewerbegebieten an den ÖPNV oder die Einbindung externer Planungsbüros, um neue Impulse zu setzen.

Der Region fehlen die Flächen

Matthias Lutz von der WRS bekräftigte wie gering derzeit der Bestand an Gewerbeflächen in der Region sei. Aktuell befände sich die Wirtschaft – nicht zuletzt wegen der Pandemie – in einem starken Transformationsprozess. Daher müssten städtebauliche Ziele klar festgelegt werden. Und das sofort, nicht erst in zehn oder 15 Jahren. Um die Probleme rund um Gewerbegebiete in der Region zu lösen seien Kommunikationsangebote mit Städten und Gemeinden sowie ein Austausch vor Ort mit Unternehmen notwendig. Thomas Kiwitt, der leitende Technische Direktor des Verbands Region Stuttgart wies zuletzt auf das große Potenzial der Region hin, das durch neu ausgewiesene Gewerbeflächen unbedingt erhalten bleiben müsse.