Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben am Montag gemeinsam mit dem Verband und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) den Verein Hochschul- und Wissenschaftsregion Stuttgart e.V. gegründet. Die Organisation will eine bessere Wahrnehmung der Region als Wissenschaftsstandort und eine optimierte Vernetzung der wissenschaftlichen Einrichtungen untereinander erreichen.
Von der Kooperation versprechen sich die Beteiligten Vorteile im Wettbewerb um begabte Studierende und junge Wissenschaftler sowie beim Einwerben von Fördergeldern von Europäischer Union, Bund und Land. Als erste Aktivitäten sind die Teilnahme an internationalen Leitmessen und der Aufbau einer Geschäftsstelle bei der regionalen Wirtschaftsförderung geplant. Auch Kooperationen mit internationalen Hochschulen und angesehenen Forschungseinrichtungen soll der Verein in die Wege leiten. Zudem sollen eine Ehemaligen-Netzwerk aufgebaut, neue Bildungs- und Weiterbildungsangebote geschaffen sowie gemeinsame Projekte wie Sommerschulen auf den Weg gebracht werden.
Zum Vorsitzenden wurde der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Wolfram Ressel gewählt. "Die Universität Stuttgart war von Anfang an von der Idee der Gründung einer Hochschul- und Wissenschaftsregion Stuttgart begeistert", erklärte Ressel. "Die Region besitzt bereits weltweites Ansehen als bedeutender Innovations- und Wirtschaftsstandort. Wir wollen nun die Sichtbarkeit der Region auch in den Bereichen Forschung und Lehre deutlich erhöhen und zwar über alle Hochschularten hinweg. Die koordinierte Zusammenarbeit der Hochschulen mit ihren verschiedenen Schwerpunkten bietet zudem Chancen für neue Ideen."
Sein Stellvertreter Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, hat Impulse von Seiten der Hochschulen aufgenommen und den Gründungsprozess maßgeblich mitgestaltet: "Aufgabe des Verbands Region Stuttgart ist es, die Zusammenarbeit innerhalb der Region zum Vorteil aller Beteiligten zu verbessern. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung aus der Wissenschaft, die für den Standort so wichtig ist. Diese lobenswerte und weitsichtige Initiative der Hochschulen ist ein Meilenstein in der regionalen Entwicklung", sagte Bopp.
Als zweiten Stellvertreter nominierte die Gründungsversammlung den Rektor der Stuttgarter Hochschule für Technik, Prof. Rainer Franke, der den Marketingaspekt in den Vordergrund stellt: "Die Region Stuttgart ist nicht nur ein zentraler Wirtschaftsstandort, sondern eine ebenso herausragende wie vielfältige Hochschul- und Wissenschaftsregion. Das einer breiten Öffentlichkeit in den nächsten Jahren ins Bewusstsein zu rufen, um langfristig Attraktivität und Zukunft zu sichern, ist die Aufgabe des Vereins."
Die regionale Wirtschaftsförderung übernimmt die Geschäftsstelle des Vereins. Dies soll den Informationsfluss zwischen Hochschulen und Firmen intensivieren und den Wissenstransfer in die Unternehmen verbessern. "Vor allem kleine und mittlere Firmen könnten noch stärker von den exzellenten wissenschaftlichen Leistungen der Hochschulen und von den Innovationsnetzwerken der Wirtschaftsförderung profitieren", sagte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. Vor allem Kooperationsprojekte mit den regionalen Kompetenz- und Innovationszentren hätten in den vergangenen Jahren für viele Firmen konkreten Nutzen gebracht.
Die Hochschul- und Wissenschaftsregion ist mit 18 Gründungsmitgliedern an den Start gegangen, weitere Hochschulen und Forschungseinrichtungen wollen folgen. Auch Unternehmen in der Region sowie die Landeshauptstadt Stuttgart zeigen Interesse.
Gründungsmitglieder des Vereins Hochschul- und Wissenschaftsregion Stuttgart e.V.
Universität Stuttgart
Hochschule für Technik Stuttgart
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Der Standort im Überblick
Über 20 Universitäten, Hochschulen und Akademien 59.000 Studierende (WS 2010/2011) Vier Fraunhofer-Institute und ein Fraunhofer-Informationszentrum Zwei Max-Planck-Institute Fünf DLR-Institute
13 regionale Kompetenzzentren, wie das Virtual Dimension Center (VDC) in Fellbach, das Packaging Excellence Center (PEC) in Waiblingen oder das Kompetenznetzwerk Mechatronik BW in Göppingen
Forschungs- und Entwicklungszentren der am Standort agierenden Unternehmen, wie das Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach, das Mercedes-Technologie-Zentrum in Sindelfingen, das IBM-Forschungslabor in Böblingen, das zukünftige Forschungs- und Entwicklungszentrum von Bosch in Renningen, die Forschungsabteilung des Baukonzerns Züblin, Entwicklungszentren von Stihl, Kärcher, Sony, Samsung und viele mehr.