Die C. Wöllhaf Gastro Service GmbH aus Stuttgart ist seit 1983 einer der führenden Dienstleistungsanbieter auf deutschen Flughäfen. Das von Claus Wöllhaf gegründete Unternehmen betreibt Restaurants, Imbissketten, Coffee-Shops, Snackbars und Konferenzcenter und gehört zu den 40 umsatzstärksten Gastronomieunternehmen Deutschlands. Über 640 Mitarbeiter kümmern sich in 40 Betrieben um Millionen von Gästen. Im Rahmen eines internationalen Vermietungsverfahrens erhielt Wöllhaf kürzlich den Zuschlag für die Umsetzung zweier neuer Gastronomie-Konzepte auf dem neuen Berliner Hauptstadt-Airport „Willy Brandt“, der 2012 den Betrieb aufnehmen soll.
Flughäfen sind längst viel mehr als Start- und Landeplätze. Veränderte Rahmenbedingungen im globalen Luftverkehr stellen die Airports vor neue Herausforderungen. Eine ganze Reihe deutscher und internationaler Flughäfen sind derzeit Großbaustellen. In den meisten Fällen haben die Baumaßnahmen weniger mit der Abfertigung von Passagieren als mit der Expansion der Service-Bereiche zu Shopping- und Gastronomie-Standorten zu tun. „Einige europäische Flughäfen erwirtschaften bereits bis zu 60 Prozent ihres Umsatzes abseits des reinen Flugbetriebs“, sagt Claus Wöllhaf, Gründer und Geschäftsführer der C. Wöllhaf Gastro Service GmbH aus Stuttgart, die zu den führenden Dienstleistern auf deutschen Airports zählt. „Neben Abflug und Ankunft profilieren sie sich als Einkaufs-, Gastronomie- und Erlebnisstätten, die Fluggäste betrachten den Einkaufsbummel und die Pause im Restaurant oder Schnellimbiss vor dem Start als einen Teil der Flughafenwelt.“
Als Pionier der modernen Flughafen-Gastronomie weiß Wöllhaf, wovon er spricht. Sein 1983 gegründetes Unternehmen zählt zu den 40 umsatzstärksten Gastronomieunternehmen Deutschlands, in der Rangliste der Verkehrsgastronomie belegt es Platz 13. Das Markenportfolio reicht von Fast Food-Einheiten wie Burger King über elegante Bistros wie Leysieffer und Fine Dining-Restaurants wie Red Baron bis hin zum Gourmetrestaurant mit Michelin-Stern wie Top Air in Stuttgart. Letzteres ist das weltweit einzige Sternerestaurant auf einem Flughafen. Hinzu kommen Konferenzcenter und Handelsgeschäfte. Die so unterschiedlichen Marken ergänzen sich offenbar bestens. „Viele junge Leute bevorzugen Schnell-Imbisse oder Burgers, die meisten Älteren wollen vor dem Abflug lieber in Ruhe ihre Tasse Kaffee trinken“, sagt Claus Wöllhaf. „Wir bieten jedem etwas.“
Als Koch gestartet, als Vollblutdienstleister gelandet
Nach seiner Lehre als Koch und Konditor schloss Claus Wöllhaf 1969 sein Studium als Hotelbetriebswirt an der renommierten Heidelberger Hotelfachschule ab. Sein Weg führte ihn in den kaufmännisch-logistischen Bereich der Hotelbranche, später an die Spitze der Stuttgarter Catering Service Gesellschaft und deren Konzernmutter Airport Stuttgart Hotelgesellschaft. Mit einem Management-Buy-out wagte er 1983 den Sprung in die Selbstständigkeit und gründete die C. Wöllhaf Gastro Service GmbH.
In den vergangenen 27 Jahren ging es permanent nach oben. Mit zehn Kernmarken und 40 Betrieben ist das Unternehmen an den Standorten Stuttgart, Düsseldorf, Köln-Bonn, Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld präsent. In Kürze werden zwei ganz neue Gastronomie-Marken am künftigen Hauptstadt-Airport „Willy Brandt“ verwirklicht: Nachdem sich Wöllhafs Konzepte „Ständige Vertretung“ und „Berliner Kaffeerösterei“ im internationalen Wettbewerb mit 600 Anbietern durchsetzen konnten, werden die Passagiere mit rheinländischen Spezialitäten sowie einem riesigen Angebot an Kaffees, Schokoladen und Kuchen verwöhnt.
Tradition und Kaffeehauscharme sollen mit dem modernen Terminal wirkungsvoll kontrastieren. „Mit innovativen Gastronomie-Ideen bieten wir der wachsenden Kundschaft eine hohe Aufenthaltsqualität am Flughafen, als perfekte Ergänzung unseres Portfolios haben die neuen Marken das Potenzial, sich auch auf weiteren Flughäfen zu etablieren“, sagt Claus Wöllhaf.
Nachhaltigkeit und Verantwortung als zentrale Anliegen
Claus Wöllhaf, in dessen Betrieben sich über 640 Mitarbeiter um die Gäste kümmern, setzt konsequent auf den Nachwuchs und bietet sieben Ausbildungsgänge an. Momentan sehen 68 junge Menschen ihren Abschlüssen als Fachleute für Systemgastronomie, Restaurantfachleute, Köche etc. entgegen. Während ihrer Ausbildung durchlaufen alle die unterschiedlichen Bereiche vor Ort. „Nur so kann man das breite Wissen und die Flexibilität erwerben, die für die anspruchsvollen Aufgaben an Flughäfen enorm wichtig sind“, erklärt Wöllhaf. „Mir ist es wichtig, Mitarbeiter zu haben, die perfekt ausgebildet und überaus motiviert sind, schließlich sind sie die Manager von morgen.“
Wöllhaf-Azubis schließen ihre Ausbildung mit überdurchschnittlich guten Noten ab und haben beste Karrierechancen im Unternehmen. Jeder zweite Auszubildende bleibt nach seiner Ausbildung im Hause Wöllhaf, das im vergangenen Jahr sogar von der Bundesagentur für Arbeit für sein vorbildliches Engagement bei der Ausbildung junger Menschen ausgezeichnet wurde.
Die Finanzkrise sorgte im Jahr 2009 für rückläufige Passagierzahlen, Streiks und Aschewolken Anfang 2010. Davon bleibt auch die Gastronomie nicht unberührt. „Flughafengastronomen bekommen Krisen früher zu spüren als etwa der Einzelhandel oder sonstige Konsumbranchen“, stellt Wöllhaf fest. „Zum Glück gibt es aber noch genügend Passagiere, für die der Aufenthalt auf dem Flughafen mehr ist, als das Warten auf den Abflug und die sich gerne ein gutes Essen leisten. Zurzeit verzeichnen wir wieder auf einigen deutschen Flughäfen einen Umsatzzuwachs.“ Daran, dass sich die Fluggastzahlen schnell wieder nach oben entwickeln werden, zweifelt er nicht.
Weitere konkrete Zukunftspläne sind ihm nicht zu entlocken. „Wenn ein Gastronomiebetrieb frei wird, der in meine Strategie passt, greife ich aber sofort zu“, sagt Wöllhaf. „Schließlich gibt es immer noch große Flughäfen in Deutschland, die nicht von uns bedient werden – das muss sich ändern.“