Der Wirtschaftsausschuss hat einer Neuausrichtung der Gründungs- und Innovationsförderung in der Region Stuttgart einstimmig zugestimmt. Wichtiger Bestandteil sind zwei neue, eng aufeinander abgestimmte Angebote der regionalen Wirtschaftsförderung: Die Initiative "Hiturs" vernetzt Hightech-Gründungen und junge Technologieunternehmen mit unternehmerischen Kapitalgebern, branchenerfahrenen Unternehmenspartnern und kompetenten Mitgründern. Die Initiative "Inventio" richtet sich an Erfinder, die ihre Innovation nicht selbst unternehmerisch verwerten wollen, sondern dafür Dritte als Partner suchen. Ziel ist es, mehr Erfindungen zur Marktreife zu bringen. Die etablierten Initiativen "PUSH" und "Business Angels Region Stuttgart" werden angepasst und weitergeführt. "Wir haben die bestehenden Programme gemeinsam evaluiert", sagte Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS). In diesem Zug hätte man neue Zielgruppen und Bedürfnisse identifiziert und die Gründer- und Erfinderförderung in der Region Stuttgart zukunftsfähig aufgestellt.
So planen die Business Angels Region Stuttgart in den nächsten Jahren weitere zehn Millionen Euro in die Gründung chancenreicher, junger Technologieunternehmen zu investieren. Business Angels sind private Kapitalgeber, die in Kooperation mit der regionalen Wirtschaftsförderung innovative Gründungen mit Kapital, Know-how und Kontakten unterstützen und so deren Leistungsfähigkeit, Finanzkraft und Bonität verbessern. Zum Netzwerk gehören 34 Unternehmerpersönlichkeiten aus der Region, die Firmen wie die Nürtinger FutureE Fuel Cell Solutions oder das Stuttgarter Softwareunternehmen Conceptboard mitfinanzieren.
Im Partnernetz für Unternehmensgründungen aus Stuttgarter Hochschulen (PUSH) erhalten wissensbasierte Gründungen seit 1998 Unterstützung. Entstanden aus dem Förderprogramm Exist des Bundes, hat PUSH mit sechs Millionen Euro Bundesmitteln den Aufbau von 580 neuen Hightech-Firmen in der Region Stuttgart unterstützt. An den Hochschulen sind Anlaufstellen zur Beratung und Betreuung von Gründungsinteressierten mit einem breiten Angebot entstanden. Nachdem Bund und Land ihre Richtlinien geändert haben und der PUSH-Trägerverein zur Einwerbung von Fördergeldern nicht mehr benötigt wird, hat sich dieser aufgelöst. Das Gründernetzwerk wird ohne die Vereinsstruktur unter der Regie der regionalen Wirtschaftsförderung mit allen Aktivitäten und Angeboten für die Partner weitergeführt.