Neue Büromarktstudie 2020: Corona hat kaum Einfluss auf Höhe der Büromieten in der Region Stuttgart

Spitzenmieten in vielen Städten immer noch auf historischem Höchststand. Leerstände sind gering

Symbolbild: pixabay.com/CC0

Eine von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart bei der Bulwiengesa AG beauftragte Studie zum Büroimmobilienmarkt in der Region Stuttgart kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass die Corona-Pandemie kaum Auswirkungen auf die Büromieten in der Region Stuttgart hat. Sie befinden sich teils immer noch auf historischem Höchststand. So sind in Gerlingen und Kornwestheim die Spitzenmieten am stärksten gestiegen, nämlich um 20 Prozent seit 2013. In Leinfelden-Echterdingen und Sindelfingen zogen die Durchschnittsmieten am deutlichsten an, um bis zu 28 Prozent seit 2013. In der Landeshauptstadt Stuttgart müssen Mieter von Büroräumen mittlerweile bis zu 23,50 Euro pro Quadratmeter und Monat zahlen. Trotz der vergleichsweise hohen Mieten ist die Zahl der Leerstände in der Region gesunken. Lag sie 2012 noch bei fünf Prozent, liegt sie heute bei zwei.

Bestand an Büroflächen wächst im Umland stärker als in der Landeshauptstadt

Aktuell gibt es laut Studie in der Region Stuttgart 16,88 Millionen Quadratmeter Bürofläche. Davon entfallen 7,42 Millionen Quadratmeter auf die Landeshauptstadt und 9,46 Millionen auf die umliegenden Landkreise. Damit ist der Bestand an Büroflächen in den Landkreisen seit 2012 um 14,5 Prozent gestiegen, in Stuttgart hingegen nur um 5,3 Prozent: Das Umland profitiert somit indirekt vom Flächenmangel in der Landeshauptstadt. Die Zahl der Bürobeschäftigten liegt in der Region aktuell bei rund 612.000 Personen, das ist ein Anstieg von 12,8 Prozent im Vergleich zu 2012. Der von der Studie prognostizierte Bedarf an Büroflächen bis 2030 beträgt für die Stadt Stuttgart 775.000 Quadratmeter und für die Landkreise 616.000 Quadratmeter.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den regionalen Büroimmobilienmarkt

Von einem fundamentalen Nachfrageeinbruch bei Büroflächen aufgrund rückläufiger Beschäftigung ist laut der Studie derzeit nicht auszugehen. Dennoch hinterlässt die Corona-Krise Spuren, die bereits jetzt spürbar sind. Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der WRS sagt dazu: „Aktuell wird in der Studie davon ausgegangen, dass die durch Corona bedingte Rezession zu keinem signifikanten Rückgang an Bürobeschäftigten führen wird. Einem weiteren Wachstum wird sie allerdings ebenfalls entgegenstehen.“ Zur Bedeutung der Studie insgesamt sagt Rogg: „Die jetzt erschienene Büromarktstudie ist eine wichtige Basis für Kommunen, regionale und internationale Investoren, da sie als einzige Studie Büroimmobilienmärkte in der gesamten Region Stuttgart untersucht.“

Ines Aufrecht, Leiterin der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart, sagt zu den Ergebnissen der Studie speziell auf die Landeshauptstadt bezogen: „Der Büroflächenbestand der Stadt Stuttgart hat sich seit 2012 trotz geringer Flächenverfügbarkeit gut entwickelt. Dennoch kann der Nachfrage nicht entsprochen werden. Der starke Anstieg der vergangenen Jahre in der Spitzenmiete wird sich zukünftig wohl nicht fortsetzen. Bis 2024 prognostiziert die Studie eine leichte Zunahme um lediglich zwei Prozent.“

Eine Zusammenfassung der Büromarktstudie 2020 kann bei der WRS angefordert werden.

Die Pressemitteilung als PDF zum Download