Punkt. Punkt. Komma, Strich, …

Die Strichmännchen-Motive der Strichpunkt.com Shirtland Raynoschek GmbH aus Ingersheim erobern die Welt

Klare Linien und Farben - das ist das Erfolgsrezept von Strichpunkt.
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Klare Formen und Farben - das ist das Erfolgsgeheimnis von Strichpunkt.
© Strichpunkt – Shirtland Raynoschek GmbH
white t-shirt shot on black background

Die ebenso originellen wie einfachen Strichmännchen der Strichpunkt.com Shirtland Raynoschek GmbH aus Ingersheim in der Region Stuttgart tummeln sich seit 1991 auf T-Shirts, Tassen und Handtüchern. Mittlerweile gibt es rund 500 Motive der fröhlichen Kerlchen, die mal als Pirat, mal als Fußballer oder aber als Hexe oder Prinzessin auftreten. Zunächst wurden sie über Einzelhändler in Deutschland verkauft, inzwischen dominiert der Online- und Direktvertrieb.

Als Karsten Raynoschek vor 21 Jahren ein einfaches Strichmännchen aufs Papier brachte, ahnte er nicht, dass dieser fröhliche Kerl ihn sein weiteres Leben lang begleiten und ihm sogar einen passablen Wohlstand bescheren würde. Dass der gebürtige Friedrichshafener schon immer ein Gespür für ausgefallene Geschäftskonzepte hatte, bewies der heute 48-Jährige bereits als Zwölfjähriger, als er mit einem älteren Bekannten auf Rockkonzerten selbst gestaltete T-Shirts mit Fotos von Bands und Rockstars verkaufte. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Thorald stellte er wenig später Pop-Aufbügler mit Schriftzügen von „Madonna“ oder „Depeche Mode“ her. Ab 1987 warben sie mit Anzeigen in der „Bravo“ für ihre bedruckten T-Shirts und konnten sich daraufhin vor Aufträgen nicht mehr retten. „Da wir beide noch bei unseren Eltern in Bietigheim-Bissingen wohnten, stapelten sich dort die Bestellungen bis an die Decke, deshalb zogen wir mit Shirts, Farben und einer Handdruckanlage in die Scheune von Bekannten“, berichtet Karsten Raynoschek über die Anfänge. „Als auch die zu klein wurde, mieteten wir ein Firmengebäude in Markgröningen und kauften eine eigene Siebdruckanlage.“

Tausende von verkauften T-Shirts brachten zwar erhebliche Umsätze und jede Menge Arbeit, jedoch kaum Gewinn: „Die Lizenzen für die Schriftzüge waren so teuer, dass wir nach ein paar Jahren die ganze Sache im Sand verlaufen ließen und uns nach einer neuen Geschäftsidee umschauten.“

„Ach ist das süß“

Da Karsten Raynoschek eigentlich Design studieren wollte, dann aber doch „etwas Anständiges“ gelernt hatte, nämlich Bürokaufmann, besann er sich auf sein zeichnerisches Talent und versuchte es Anfang der 1990er-Jahre mit eigenen Entwürfen. „Meine Surfmotive wollte auf den einschlägigen Mode- und Textilmessen aber leider keiner haben, dafür blieben beim Strichmännchen, das ich eigentlich nur aus Jux und Tollerei auf ein weißes T-Shirt gedruckt hatte, etliche Einkäufer stehen, vor allem Frauen fanden es ,süß““, sagt Karsten Raynoschek. „Daraufhin haben wir komplett auf Strichmännchen umgestellt.“

Anfangs waren die Motive nur schwarz-weiß, später kamen bunte dazu. Auf der Modemesse in Köln 1991 wurden Karsten und Thorald Raynoschek von den Einkäufern geradezu überrannt. Jeder wollte die Strichmännchen im Programm haben: Sie boten einen ebenso originellen wie einfachen Kontrast zu all den Cars- und Surfing Motiven der 1990er-Jahre. „Nur die besten Modehäuser haben uns anfangs vertreten; zehn Jahr später hatten wir bereits 2.000 Einzelhändler als Kunden, 50 fest angestellte Mitarbeiter und Umsätze im zweistelligen Millionenbereich“, so Karsten Raynoschek.
Zu den ursprünglich zwölf Motiven kamen jedes Jahr etliche neue hinzu. Zu den Strichmännchen als Pirat, Fußballer oder Feuerwehrmann kam nach ein paar Jahren das „Strichfrauchen“ als Prinzessin, Hexe oder Bikini-Girl. Auf Drängen der Kunden und Handelsvertreter wurden 1995 auch Kindermotive ins Sortiment genommen. Von nun an tummelten sich kleine Reiterinnen, Skateboarder und fröhlich lächelnde Mädchen und Jungen auf den bunten T-Shirts und Sweatshirts. Heute machen wir 50 Prozent unseres Umsatzes mit Kindersachen“, so Karsten Raynoschek. Ab 1998 bekamen die Strichmännchen und Strichmädchen, den europaweit eingetragenen Markennamen „STRICHPUNKT®“.

Strichmännchen trotzen der Krise

Nachdem im Jahr 2001 der Börsencrash die Finanz- und Aktienmärkte weltweit gebeutelt hatte, verschlechterte sich auch bei Strichpunkt die wirtschaftliche Lage peu à peu. „Die allgemeine Verunsicherung und die Rezession trugen dazu bei, dass viele Textilunternehmen, Kaufhäuser und Einzelhändler pleite gingen, dadurch hatten auch wir Ausfälle und mussten uns eine neue Strategie überlegen“, sagt Karsten Raynoschek. Und die sah vor, ein neues Firmengebäude in Ingersheim zu bauen, den Verkauf ab Werk sowie via Internet zu forcieren und sich aus dem Einzelhandelsgeschäft komplett zurückzuziehen. „Das hat gut geklappt. Heute haben wir mehr Motive denn je, die von T-Shirts, Pullovern, Regenschirmen, Handtüchern, Tassen und Tellern lachen“, erklärt Karsten Raynoschek. „An die 500 sind es jetzt, keines wird heraus rausgenommen, vielmehr kommen laufend neue hinzu.“

Der Online- und Direktvertrieb hat sich mittlerweile als überaus einträglich erwiesen. Jeden Monat verkaufen die Brüder Raynoschek und die acht Mitarbeiter, die sich um die Herstellung und den Vertrieb kümmern, mehr als über 5.000 Shirts sowie tausende Tassen, Handtüchern etc. Durch die Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „Familie & Co.“, für die Karsten Raynoschek monatlich neue Strichmännchen-Motive entwirft, ist die Fangemeinde noch weiter angewachsen. „Kinder unter zwölf Jahren und Erwachsene ab 27 Jahren tragen unsere Sachen, unsere Zielgruppe ist ganz klar die Familie, die sich von der guten Laune des Strichmännchens anstecken lässt.“

Individualität verbindet

Dass das Strichmännchenmotiv über Grenzen hinweg verbindet und heute überall auf der Welt zu finden ist, zeigt die schöne Episode die eine Kundin Karsten Raynoschek schilderte: Beim Trampen in Australien sei sie nur mitgenommen worden, weil sie ein Strichmännchen-Shirt trug, das der Autofahrer aus Deutschland kannte. Er selbst wurde in Budapest von einem Mann spontan umarmt, weil er „so ein nettes Shirt“ anhatte. „Die Einfachheit und Klarheit ist die Stärke unserer Motive“, wissen die Raynoscheks.

So sorgen die Strichmännchen seit über 20 Jahren für Individualität statt Uniformität. Dass das auch in den kommenden Jahrzehnten funktionieren wird, ist für Karsten und Thorald Raynoschek selbstverständlich: „Wir sind auf dem besten Wege, Strichpunkt wieder so groß werden zu lassen, wie es vor der Krise war.“

http://www.strichpunkt.com