Refuels für einen klimafreundlichen Verkehr

Verkehrsminister Winfried Hermann und Vertreter*innen aus Wirtschaft, Forschung Gewerkschaften und öffentlicher Hand haben in Stuttgart über den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen diskutiert

Symbolbild: pixabay.com/CC0

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hat am Freitag, 22. Juli 2022, im Stuttgarter Hospitalhof zusammen mit Vertreter*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft, Gewerkschaften und öffentlicher Hand über die Bedeutung von Refuels, synthetischen Kraftstoffen, für die Verkehrswende diskutiert. An der WRS-Veranstaltung nahmen etwa einhundert Personen teil.

Gleich zu Beginn stellte der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Thomas S. Bopp, in seinem Grußwort die entscheidende Frage: Wie lässt sich das Klima schützen, wenn die Produktion von Verbrennungsmotoren in der EU zwar ab 2035 verboten sein wird, aber weiterhin 1,5 Milliarden bereits existierende Verbrenner auf den Straßen der Welt unterwegs sein werden? Eine mögliche Antwort: Refuels.

„In Bereichen, in denen Elektroantriebe und Brennstoffzellen nicht funktionieren, sollte man auf synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien, sogenannte Refuels, setzen “, machte Verkehrsminister Hermann deutlich. Diese betreffen laut dem Minister neben dem Einsatz in bereits bestehenden Verbrennern vor allem die Luftfahrt und den Schiffsverkehr.

Maike Schmidt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg klärte die Teilnehmer*innen über die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen auf. Sie stellte die Roadmap für Refuels vor, mit der das Zentrum einen klimaneutralen Luft- und Straßenverkehr unterstützen, Netzwerke aufbauen und die industrielle Transformation gestaltet will. Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur emobil BW GmbH, machte unter anderem auf die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien aufmerksam. „Der Gesamtprimär-Energiebedarf in Deutschland ist nur zu 16 Prozent erneuerbar.“ Die restliche Energie käme zu großen Teilen aus fossilen Quellen. Hier müsse angesetzt werden, wollen man Klimaneutralität erreichen. Björn Noack, Direktor bei der Robert Bosch GmbH ergänzte die Debatte um die Sicht des weltweit größten Automobilzulieferers und die Herausforderungen, die Belegschaft entsprechend der neuen Anforderungen zu qualifizieren. Gerhard Wick von der IG Metall Esslingen machte deutlich: „Für Beschäftigte könnten Refuels Stabilität in einer Übergangsphase bringen.“