Mit Fördergeldern der Europäischen Union baut die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) ein Gesundheitsnetzwerk in Europa auf. Insgesamt acht europäische Partnerregionen tauschen unter Federführung der WRS im Projekt AFRESH (Activity and Food for Regional Economies Supporting Health) ihre Erfahrungen bei der Vorbeugung und bei Therapiemöglichkeiten von ernährungsbedingten Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten aus. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Bewegung und sportlichen Aktivitäten.
Das Konsortium erhält ab Herbst 2010 für drei Jahre einen Betrag von drei Millionen Euro, davon fließt eine halbe Million in die Region Stuttgart. Da es sich um eine 100-Prozent-Förderung handelt, ist eine Kofinanzierung durch Beteiligte aus der Region nicht erforderlich. Regionale Partner sind neben der WRS der Gesundheitspark Albtrauf, vertreten durch die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und das Klinikum Christophsbad Göppingen, die Landeshauptstadt Stuttgart mit dem Klinikum Stuttgart, die Universität Stuttgart und die Daimler AG.
"Es freut mich sehr, dass unsere Konzeption von der Europäischen Kommission als exzellent eingestuft wurde und damit das gemeinsame Engagement von Region, Landkreisen, Städten, Hochschulen und Firmen in solch hohem Maß gewürdigt wird", sagte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. Gesundheitswirtschaft sei aufgrund der demografischen Entwicklung und wegen der medizinischen Möglichkeiten ein großer Wachstumsmarkt, der damit auch für die Region erschlossen würde.
Das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Stuttgart unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schlicht und die Daimler AG werden eine Studie zur Akzeptanz und Effizienz betrieblicher Gesundheitsförderung erstellen und mit den europäischen Partnern Maßnahmen zur Optimierung betrieblicher Gesundheitsförderung erörtern. Der Gesundheitspark Albtrauf, ein Netzwerk von Gemeinden, Forschungseinrichtungen und Gesundheitsdienstleistern aus den Kreisen Göppingen und Esslingen, wird an der Entwicklung von Konzepten zur Förderung von Bewegung und an der Ausarbeitung gesundheitstouristischer Strategien mitwirken.
Die Erkenntnisse aus dem Gesundheitsprojekt AFRESH werden in wissenschaftlichen Fachpublikationen und auf einer eigenen Internetseite veröffentlicht und in Konferenzen mit internationalen Fachleuten diskutiert. Dabei wird die Landeshauptstadt Stuttgart zum Ort des Expertendialogs. Partnerregionen sind Liverpool (Großbritannien), Flandern (Belgien), Nijmegen (Niederlande), Region Debrecen (Ungarn), Mazovia (Polen), Languedoc-Roussillon (Frankreich), Galizien (Spanien) und die Emilia Romagna (Italien).