Die Region Stuttgart wird sich mit Partnern aus ganz Baden-Württemberg um das Bundesprogramm „Schaufenster Elektromobilität“ bewerben, das im Herbst ausgeschrieben wird. Das sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), Dr. Walter Rogg. „Gemeinsam mit der Landesagentur e-mobil BW wollen wir eine überzeugende Bewerbung auf die Beine stellen und rechnen uns gute Chancen aus. Gegen starke Konkurrenz brauchen wir aber jede Unterstützung, um den Zuschlag zu bekommen“, sagte Rogg vor Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus der Region Stuttgart, Mitgliedern der Regionalversammlung sowie Vertretern von Ministerien und Unternehmen.
Derzeit ist Stuttgart eine von acht deutschen Modellregionen für Elektromobilität, die mit Finanzmitteln des Bundes Elektrofahrzeuge in der Praxis erproben können. Im Rahmen der Modellregion sind derzeit rund 800 Fahrzeuge auf den Straßen der Region unterwegs, darunter 600 E-Bikes der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, 50 Vito-E-CELLTransporter von Daimler, fünf Dieselhybridbusse der Stuttgarter Straßenbahnen und drei Sportwagen des Modells Porsche E-Boxster.
„Diese Projekte haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Unternehmen in Baden-Württemberg aus Fahrzeugbau, Informationstechnologie und Energieversorgung in der Lage sind, in kürzester Zeit Innovationen aus den Laboren auf die Straße zu bringen“, sagte e-mobil BW-Geschäftsführer Franz Loogen. Die einzigartige Branchenstruktur und exzellente Wissenschaftslandschaft mache Baden-Württemberg zum idealen Schaufenster für elektromobile Mobilitätslösungen, so Loogen weiter.
Die Bundesprogramme haben zum Ziel, die verschiedenen Pfade zur Elektromobilität einschließlich der Brennstoffzelle zu erproben und elektrische Antriebe im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Eine Million Elektrofahrzeuge will die Bundesregierung bis 2020 auf den Straßen in Deutschland rollen lassen. Wenn sich die Gewichte vom Verbrennungsmotor weg zum Elektromotor verschieben, wird dies auch mit neuen Mobilitätskonzepten verbunden sein, beispielsweise mit der Kombination von Verkehrsträgern, mit der gemeinsamen Nutzung von Autos vorwiegend in Großstädten und mit neuen Abrechnungsmodellen.
Der bevorstehende Strukturwandel in der Automobilbranche beschäftigt auch die regionale Wirtschaftsförderung. „Rund 180.000 Arbeitsplätze sind bei uns direkt vom Fahrzeugbau abhängig. Diese eingespielte Wertschöpfungskette bricht auf, je weiter sich elektromobile Antriebe verbreiten. Unser Ziel ist es, dass die Region Stuttgart nach diesem Strukturwandel nicht schlechter dasteht als heute“, betonte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. Insbesondere die kleinen und mittleren Zulieferer sind auf den Wandel noch nicht optimal eingestellt, wie eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovations-Forschung ergeben hat. „Hier müssen wir noch viel Überzeugungsarbeit leisten und unseren Zulieferfirmen konkrete Unterstützungsangebote machen“, ergänzte WRS-Geschäftsbereichsleiter Holger Haas, der auch die regionale Leitstelle der Modellregion Elektromobilität Stuttgart leitet.
Über die Modellregion Elektromobilität Region Stuttgart
Die Modellregionen Elektromobilität sind ein mit 115 Mio. Euro aus dem Zweiten Konjunkturpaket ausgestattetes Förderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Das Programm wird von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie koordiniert. Eine der acht deutschen Modellregionen ist die Region Stuttgart. Die regionale Leitstelle der Modellregion Stuttgart ist bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) angesiedelt.