Die Kompetenz- und Innovationszentren der Region Stuttgart sind europaweit Vorbilder für Innovationsförderung. Davon hat sich eine dreißigköpfige Expertendelegation des EU-Projekts Euris überzeugt, die die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), das Virtual Dimension Center (VDC) in Fellbach sowie das Packaging Excellence Center (PEC) in Waiblingen besucht hat. Das EU-Projekt, an dem die WRS als Partner beteiligt ist, fördert den Austausch europäischer Regionen zur Innovationsförderung. Die von der WRS initiierten und koordinierten Kompetenzzentren sind dabei als herausragende Erfolgsmodelle ausgewählt worden.
"Die Kompetenzzentren der Region Stuttgart demonstrieren beispielhaft, wie regionale Politik die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft erfolgreich unterstützen kann", lobte Euris-Projektkoordinator Rafael Muguerza von der Regierung der nordspanischen Region Navarra. Einrichtungen wie das VDC Fellbach oder das PEC Waiblingen lebten eine offene Innovationskultur, die von Vertrauen und partnerschaftlicher Zusammenarbeit der Mitgliedsunternehmen geprägt sei. Nur so könnten aus Wissen und Ideen auch neue Produkte entstehen. "Diese Form der Innovationsförderung, wie sie die Region Stuttgart vormacht, kann gut auf andere europäische Regionen übertragen werden", so Muguerza.
Die EU-Experten waren sich einig, dass Unternehmen, Forschung und öffentliche Einrichtungen in ganz Europa strategische Kooperationen auf regionaler Ebene aufbauen müssen, um erfolgreiche Produkte zu entwickeln und Prozesse in der Wirtschaft effizienter zu gestalten.
"Innovationen entstehen nicht mehr allein in abgeschotteten Entwicklungsabteilungen", hält WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg fest. Die regionalen Kompetenzzentren förderten die Zusammenarbeit insbesondere von kleinen und mittelgroßen Unternehmen mit der Wissenschaft und erleichterten so Austausch und Transfer von Wissen. Die Anerkennung durch EU-Projekte wie Euris sei ein Ansporn, sich verstärkt für eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft am gesamten Standort einzusetzen. "Wir werden das Netzwerk an regionalen Kompetenzzentren weiter ausbauen und messen der neuen Initiative der Region für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort höchste Bedeutung bei".
"Die Berücksichtigung in dem EU-Projekt und der damit verbundene Besuch der EU-Delegation zeigt einmal mehr, wie das PEC in nur zwei Jahren zu einem echten Erfolgsmodell geworden ist", freute sich Andreas Hesky, Oberbürgermeister der Stadt Waiblingen und Vorstandsvorsitzender des PEC. Auch das PEC selbst und seine Mitgliedsunternehmen profitierten von der Teilnahme an dem EU-Projekt, etwa durch den Zugang zu neuen Partnern in Europa.
Auch Christoph Palm MdL, Oberbürgermeister von Fellbach und Vorstandsvorsitzender des VDC, zeigte sich erfreut über den hochrangigen Besuch: "Das VDC Fellbach lebt vom regen Austausch der Mitglieder, aber auch mit Partnern über Branchen- und Ländergrenzen hinweg." So habe sich das VDC in den letzten Jahren europaweit einen hervorragenden Ruf als anerkanntes Zentrum für Virtuelles Engineering erworben. "Diese Spitzenposition, die auf die ganze Region Stuttgart ausstrahlt, gilt es auszubauen."
Das EU-Projekt Euris (European Collaborative and Regional Open Innovation Strategies) verfolgt das Ziel, erfolgreiche regionale Innovationsstrategien zu identifizieren und weiterzuentwickeln. Die Projektpartner sollen in Kooperationsprojekten voneinander lernen, erfolgreiche Beispiele bekannt machen und auf andere Regionen übertragen. Neben der Region Stuttgart und der spanischen Provinz Navarra sind Partner aus dem niederländischen Eindhoven, der Region ums polnische Lodz sowie aus dem ungarischen West-Transdanubien beteiligt. Das Projekt läuft bis 2013 und ist mit einem Budget von rund 4,1 Millionen Euro ausgestattet, in die Region Stuttgart fließen davon knapp 600.000 Euro.
Neben Euris ist Pooling4Clusters ein weiteres neues EU-Projekt der WRS, das gemeinsam mit sechs europäischen Partnerregionen die Innovationsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen durch bessere Netzwerkangebote stärken soll. Aus diesem Projekt kommen bis Ende 2012 knapp 150.000 Euro in die Region Stuttgart.