„Der Landkreis Göppingen ist für seine Wirtschaftskraft und seine technologische Stärke bekannt“, sagte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in ihrem Grußwort zu Beginn des Zukunftsgipfels am 12. Juni 2022 in Göppingen. Damit der Standort weiter attraktiv bleibe, seien sowohl technologische Innovationen als auch Fachkräfte und Gewerbeflächen notwendig, so Hoffmeister-Kraut. Der „Zukunftsgipfel: Wirtschafts- und Arbeitsstandort Landkreis Göppingen“ fand zum ersten Mal mit rund 150Teilnehmenden aus Politik, Forschung und Wirtschaft statt.
Bei der Veranstaltung von der WRS und dem Landkreis Göppingen wurden sowohl Stärken als auch Schwächen des Landkreises aufgezeigt und diskutiert, welche Entwicklungen notwendig sind, damit der Standort weiterhin zukunftsfähig bleibt. In einem ersten Block stellten Christian Böllhoff und Hartmut Welck von der Prognos AG die derzeitige wirtschaftliche Situation des Landkreises Göppingen im Vergleich zu anderen Regionen in Bezug auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt vor. Insbesondere der Anteil hochqualifizierte Fachkräfte sei in Göppingen überdurchschnittlich stark. Auch sei die Gründungsintensität in Göppingen im vergangenen Jahr – trotz Pandemie – gestiegen. Der Landkreis Göppingen, so Welck, habe zwar durch seine Forschungseinrichtungen, Universitäten und weltweit agierenden Unternehmen gute Voraussetzungen, auf diesen dürfe er sich jedoch nicht ausruhen. Im bundesdeutschen Vergleich könne der Landkreis Göppingen vor allem einen überdurchschnittlich hohen Bevölkerungsgewinn durch Zuwanderung, eine stabile Gründungsintensität und einen hohen Anteil an Beschäftigten in Zukunftsfeldern vorweisen. Zudem gäbe es große Jobchancen für Auszubildende. Allerdings seien die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie das Bereitstellen von Gewerbeflächen unabdingbare Voraussetzungen, um auch künftig konkurrenzfähig bleiben zu können.
Diese Meinung wurde auch in den anschließenden Inputs von WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg, Karin Käppele (Agentur für Arbeit), Thomas Kiwitt (Verband Region Stuttgart) und Prof. Alfred Ruther-Mehlis (Institut für Stadt und Regionalentwicklung) bekräftigt. „Transformation ist in Hinblick auf Konkurrenzfähigkeit ein ganz entscheidendes Thema. Aber Transformation benötigt Flächen, Infrastruktur, Fachkräfte und grüne Energie“, so Rogg. Denn trotz steigender Wirtschaftskraft könnten keine neuen Flächen für mögliche Unternehmensansiedlungen oder -Erweiterungen dazugewonnen werden. Unabdingbar für wirtschaftlichen Erfolg sei zudem auch Nachhaltigkeit – gerade in Hinblick auf Brach- und Gewerbeflächen, so die einhellige Meinung der Expert*innen. Der Landkreis Göppingen habe zwar ein erhebliches Flächenpotenzial, allerdings müsste dieses erst erschlossen, ausgeschrieben und umgesetzt werden. Hier sei insbesondere auf partizipative Prozesse wie von Gemeinderäten initiierte Ratsentscheide zu setzen.