Vernetzt und nachhaltig mobil

Region Stuttgart vergibt zum dritten Mal Fördergelder für nachhaltige Mobilitäts-Projekte – sieben Projekte erhalten 760.000 Euro

Bereits zum dritten Mal bezuschusst der Verband Region Stuttgart zukunftsweisende, regionale Projekte, die die Region Stuttgart als Standort für innovative Mobilitätslösungen voranbringen. Der Wirtschaftsausschuss hat heute einstimmig 760.000 Euro bewilligt, die sieben Projekten zu Gute kommen. Die Bandbreite reicht von der Erprobung alternativer Antriebstechniken in einem Müllfahrzeug bis hin zur Fahrradmitnahme in Bussen oder Pedelec-Dreirädern für Menschen mit Behinderungen.

Der Zuschuss fließt aus dem Förderprogramm „Modellregion für nachhaltige Mobilität“, das der Verband Region Stuttgart Anfang 2012 ins Leben rief und mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH umsetzt. Bis zum Jahr 2016 stellt die Region daraus 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Seit Juli 2012 sind nun insgesamt 18 Vorhaben mit gut 3 Millionen Euro unterstützt worden – mit Erfolg, wie drei Beispiele zeigen. Die erste regionale Pedelec-Verleihstation am Bahnhof Bietigheim-Bissingen geht am Freitag in Betrieb. Und auch an der Solartankstelle der Dualen Hochschule Stuttgart lässt sich inzwischen Strom abzapfen. Auch der Mobilpass des VVS wurde von der Region mitfinanziert. Mit ihm lassen sich Busse, Bahnen, Carsharing und Radverleih unkompliziert nutzen und abrechnen. „Mit diesen Projekten wird nachhaltige Mobilität und Intermodalität in der Region sichtbar“, sagte Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler. Die Region Stuttgart sei als Modellregion für nachhaltige Mobilität ein „exzellenter Standort für Fahrzeugproduktion, aber auch eine für Ideenschmiede für neue Mobilitätsangebote.“

Fraktionsübergreifende Zustimmung

Es sei ein Verdienst des regionalen Förderprogramms, dass „die Substanz nachhaltiger Mobilität mehr und mehr greift“, ist Werner Spec (CDU) überzeugt. Es handelt sich um ein „zunehmend wichtiges Feld“, formulierte Helmut Hartmann (SPD). Die Weichen für ein Folgeprogramm nach 2016 sollten rechtzeitig gestellt werden. Andreas Hesky (Freie Wähler) sprach von einem „sicherlich sinnvollen Programm“, das beim Strukturwandel in der Automobilregion helfe. „Hier wird nachhaltige Mobilität konkret und erfahrbar“, so Michael Lateier (Grüne). Das Programm setze wichtige Impulse. Andreas Knapp (FDP) erkannte „originelle Vorschläge“, die es wert seien ausprobiert zu werden. Ulrich Deuschle (Republikaner) forderte Unterstützung gerade für kleinere Gemeinden bei der Antragsformulierung.

Die sieben 2013 geförderten Projekte im Überblick:

  • Erprobung alternativer Antriebe bei der Abfallwirtschaft der Stadt Stuttgart (Zuschuss ca. 62.500 Euro)
    Überprüfung, ob ein Abfallsammelfahrzeug mit Hybridantriebstechnik für den Dauereinsatz im Stuttgarter Stadtgebiet mit seinen besonderen topografischen Bedingungen geeignet ist.
  • Fahrrad2Go/Fahrradmitnahme in Bussen im Rems-Murr-Kreis (ca. 240.000 Euro)
    Erprobung der Fahrrad-Mitnahme im planmäßigen Busverkehr im Raum Winnenden mit Praxistest von Haltevorrichtungen.
  • Pedelec-Verleihstation am Bahnhof in Fellbach (ca. 75.000 Euro)
    Die Pedelec-Station bietet eine sichere Abstell- und Lademöglichkeit für auszuleihende oder private Pedelecs. Es handelt sich um den zweiten Baustein des "Bahnhofs der Zukunft".
  • Buchungsstelle für Anrufverkehre im VVS im Rems-Murr-Kreis (ca. 68.500 Euro)
    Einrichtung einer Online-Plattform und einer Buchungszentrale, um öffentliche Verkehre, in denen das VVS-Ticket gilt, bestellen zu können (z. B. Ruftaxis). Fallen die Ergebnisse dieses Pilotprojekts positiv aus, ist eine Ausdehnung auf die Region geplant.
  • Intermodale Ankunftsebene am Bahnhof Ludwigsburg (ca. 33.750 Euro)
    Zuschuss für ein digitales Fahrgastinformationssystem, das in der Bahnhofs-Unterführung aktuelle Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Bussen und S-Bahnen darstellt.
  • Nachhaltige Mobilität für Menschen mit Einschränkungen im Raum Göppingen (ca. 55.000 Euro)
    Aufbau und Betrieb zweier Pedelec-Dreirad-Mobilitätsangebote für Menschen mit Behinderungen.
  • E-Mobil@business, nachhaltige Mobilität für Gewerbegebiete, Stadt Nürtingen (ca. 225.500 Euro)
    Verbindung der Gewerbegebiete Bachhalde (im Aufbau) sowie Au (bestehend) zum Nürtinger Bahnhof mit einem Elektrobus. (vorbehaltlich Beschluss im Bauausschuss Nürtingen).