Wachstum für den Maschinenbau durch Dienstleistungen

Neue Initiative der regionalen Wirtschaftsförderung Regionaler Industriezirkel: Erfahrungsaustausch auf hohem Niveau

Mit dem Ziel, neue Märkte im Dienstleistungsbereich zu erschließen, haben sich auf Initiative der regionalen Wirtschaftsförderung führende Maschinenbaufirmen aus der Region Stuttgart zum Netzwerk "Regionaler Industriezirkel" zusammengeschlossen. Die überwiegend mittelständischen Maschinenbauer sehen sich auf dem Weltmarkt immer stärkerer Konkurrenz aus Asien und Osteuropa und einem zunehmenden Preisdruck ausgesetzt. Bei der Suche nach Wachstumsfeldern mit hoher Rendite setzen die Firmen auf die Kombination von hochwertigen Produkten mit hochqualifizierten industriellen Dienstleistungen. Dazu zählen beispielsweise Instandhaltung und technische Aufrüstung des Maschinenparks, der Handel mit Ersatzteilen oder Ingenieurdienstleistungen für eine effiziente Produktion.

Die regionale Wirtschaftsförderung organisiert zu diesen Themen einen Erfahrungsaustausch für die Firmen der Region. "Hier treffen sich Führungskräfte von Unternehmen, die auf dem Gebiet produktbegleitender Dienstleistungen Vorreiter sind und bereits nachweislich Erfolge erzielt haben, zum Erfahrungsaustausch auf hohem Niveau", beschreibt Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) seine Initiative.

Zur Auftaktveranstaltung bei Schnaithmann Maschinenbau in Remshalden gaben sich die großen Namen der Branche ein Stelldichein: Bosch, Festo, Siemens, Paal, Harro Höfliger, Dürr Systems, Gebr. Heller, Eisenmann und Schuler gehörten zu den 23 Interessenten. Sie alle stehen an der Spitze eines Trends, denn "obwohl das Dienstleistungsthema die Unternehmensstrategie zukünftig stark beeinflussen wird, hat es heute in der Unternehmenspraxis noch nicht die entsprechende Bedeutung", sagte Bernd Bienzeisler vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) bei seinem Impulsreferat.

Dass es auch anders geht, demonstrierte der Gastgeber Karl Schnaithmann: In den USA hat er bereits ein Servicenetzwerk aufgebaut, als nächster wichtiger Markt soll Indien folgen. Gerade im Ausland ist die Qualität des Servicenetzes entscheidend für den Erfolg, zum Beispiel im wichtigen Ersatzteilgeschäft, darüber waren sich die Manager in der von Claus J. Paal, Unternehmer und Vorsitzender des WRS-Aufsichtsrats, moderierten Diskussion einig. Notwendig sei zudem die gezielte Qualifizierung des Vertriebs- und Servicepersonals sowie das Marketing der Dienstleistungen.

Paal zog ein positives Fazit vom Auftakttreffen des Industriezirkels: "Die Anwesenheit von so viel Industriekompetenz zeigt, wie groß das Interesse der Entscheider ist, sich in vertrauensvoller und kooperativer Atmosphäre über dieses wichtige Thema auszutauschen."

Auch bei den folgenden Treffen werden Beispiele erfolgreicher Unternehmenspraxis vorgestellt. Abhängig vom Thema sollen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft hinzugezogen werden. "Wir bieten den Unternehmen einen geschützten Raum, in dem sie durch einen Dialog auf höchstem Niveau ihre Exzellenz auf dem Feld der produktbezogenen Dienstleistungen weiterentwickeln können", formuliert WRS-Geschäftsführer Dr. Rogg den Ansatz. Der nächste Termin ist für den April 2011 geplant.