Die Wirth Tonmaschinenbau GmbH aus Altdorf in der Region Stuttgart produziert Plattenspieler der Luxusklasse. Diese exklusiven Tonmaschinen, Lieblinge der audiophilen Szene, erregen auf sämtlichen Fachmessen Aufsehen. Bis zu 500 Stück pro Jahr werden von Hand gefertigt und für Preise zwischen 1.600 und 20.000 Euro in alle Welt verkauft. In seiner Manufaktur beschäftigt Gründer und Geschäftsführer Karl Wirth neben Familienmitgliedern noch sechs weitere Mitarbeiter. Das Erfolgsrezept ist so einfach wie Bahn brechend: Masse ergibt Klasse. Die Plattenteller sind bis zu acht Zentimeter dick und wiegen zwischen 13 und 50 Kilogramm – was für extreme Laufruhe sorgt. Bedarf gibt es reichlich: Der Umsatz steigt jährlich um rund 20 Prozent.
CD, DVD, MP3 – auf den ersten Blick scheint der Siegeszug des digitalen Gleichklangs in der Musikbranche total zu sein. Total? Von wegen. Eine gar nicht kleine Zahl von Menschen schwört immer noch oder schon wieder auf den Klang von „echten“ Schallplatten. Und die Zahl derjenigen, die behaupten, die „Vinyl-Musik“ klinge wärmer und weicher, wächst beständig. Eine ganze Reihe von Herstellern hat sich deshalb des lange vernachlässigten Segments wieder angenommen – und produziert Plattenspieler. Wer nun dem fatalen Irrtum anfängt, zu glauben, Plattenspieler sei Plattenspieler, irrt schon wieder – offenbar ist ihm noch kein Acoustic Solid Komplett-Plattenspieler der Wirth Tonmaschinenbau GmbH aus Altdorf in der Region Stuttgart über den Weg gelaufen. Was den Acoustic Solid auszeichnet, sind authentisch wirkende Klangfarben – dynamisch und plastisch, so als sitze man direkt im Konzerthaus. Auch Jazz, Pop und Rock werden in einer verblüffenden Qualität wiedergegeben. Das meint der Chef und Gründer Karl Wirth, wenn er postuliert, Musik müsse man „nicht nur hören, sondern auch fühlen können“. Ein weiteres Argument: Wer in Wirths Vorführraum, in dem stets mehrere Modelle parat stehen, ob des Klanges schwach geworden ist, den wird auch die Optik ansprechen. Die Plattenspieler, wahlweise aus Wengeholz, Acryl oder – besonders imposant – aus poliertem Aluminium hergestellt, haben auch die Qualität von Raumobjekten. Was da aus dem Altdorfer Gewerbegebiet die Reise in die weite Welt antritt, ist in jeder Hinsicht Spitzenklasse.
Hobby, Prototyp, neue Profession
Angefangen hat alles in einer Garage. Wo sonst? Karl Wirth arbeitete als Fertigungsleiter in einem Medizingeräteunternehmen, anschließend war er 15 Jahre lang in der Automobilindustrie in der Sparte Akustik, Feingeräte und Kunststoff tätig. Für den Bau des Prototypen „Solid One“ wurde die Garage zur Werkstatt – noch, es war im Jahr 1995, hatte der passionierte Schallplattensammler nichts anderes im Sinn, als für den eigenen Bedarf einen Plattenspieler zu bauen, der mehr bot als die Geräte aus den einschlägigen Hifi-Geschäften.
Dass Freunde und Verwandte, denen er seine Kreation vorführte, begeistert waren – und auch einen solchen Plattenspieler haben wollten -, schmeichelte Karl Wirth erst einmal. „Selbstverständlich war ich stolz darauf, dass ich allein durch Mund-zu-Mund-Propaganda bald so gefragt war, dass ich die Nachfrage nicht mehr bewältigen konnte“, sagt der heute 56-Jährige. Bald blieb ihm keine Freizeit mehr – der Familienrat musste eine Krisensitzung einberufen. Gemeinsam wurde beschlossen, aus dem „Hobby“ ein Familienunternehmen zu machen, in dem Ehefrau, Tochter und Schwiegersohn den Erfinder mit aller Kraft dabei unterstützen sollten, seine „massigen“ Plattenspieler zu bauen und zu vertreiben.
Zunächst wurde kräftig in Drehmaschinen, Gussformen und Schleifmaschinen investiert, damit bis zu 500 Plattenspieler pro Jahr produziert werden können. Natürlich wird längst nicht mehr in Wirths Garage gearbeitet, sondern mitten im Gewerbegebiet von Altdorf, in der Region Stuttgart. Außer den Angehörigen beschäftigt Wirth inzwischen sechs Mitarbeiter, zu seinen Kunden gehören Liebhaber aus allen Altersschichten und Einkommensklassen, darunter Vorstände von Porsche, Dürr und Siemens. Auf Messen in aller Welt sorgen Wirths Tonmaschinen – ein günstiger Solid kostet 1.600 Euro, die Krönung der Produktpalette, der „Solid Royal“, 20.000 Euro – regelmäßig für Aufsehen. „Der Klang ist aber jeden Euro wert“, ist Karl Wirth von Herzen überzeugt.
Schlichtes Erfolgsrezept: Masse ergibt Klasse
Was ist es denn nun, das die Plattenspieler so einzigartig macht, dass die Redakteure einschlägiger Musikzeitschriften in aller Welt regelmäßig ins Schwärmen geraten? Es ist zum einen das Laufwerk. Die Plattenteller sind bis zu acht Zentimeter dick und wiegen je nach Modell zwischen 13 und 50 Kilogramm. Zum anderen ist es das einzigartige Lager: Ein auf die Achse gegossener Gleitbelag zur Seitenführung sorgt für eine hohe akustische Dämpfung und verhindert so genannte Stick-Slip-Effekte. Zwischen die Metallteile gelagerte Keramikkügelchen – bei den Luxusmodellen sind es sogar Rubinscheiben – minimieren die Reibungskoeffizienten und ermöglichen ein absolut ruckfreies Anfahren des Plattentellers. „Alle unsere Laufwerke sind innerhalb kürzester Zeit zu geachteten Geräten auf dem Markt geworden“, sagt Karl Wirth und kann auf zahlreiche Expertentests verweisen. „Die Abbildung plastisch feinster Klangstrukturen, Tiefenstaffelung, Raumabbildung, Schnelligkeit, räumliche und tonale Klangabbildung gelingen mühelos.“
Um ihre Produkte weiter zu verbessern, experimentiert die Wirth Tonmaschinen GmbH ständig mit neuen Werkstoffen und Technologien: Handpolierte und veredelte Bauteile, Keramik und Gleitbelags-Lagertechnologie sowie eine Mikroprozessor gesteuerte Drehzahl kommen bei den Modellen Solid One, Solid Machine oder Solid Machine Small Royal serienmäßig zum Einsatz. „Der Renner ist zurzeit der ,Solid Classic Wood“ in Wengeholz“, sagt Karl Wirth. „Vor allem die Japaner und die Deutschen lieben dieses schlichte Modell, die Italiener hingegen legen mehr Wert auf Farbe und innovatives Design.“
Seit ihrer Gründung verzeichnet die Wirth Tonmaschinenbau GmbH ein jährliches Wachstum von rund 20 Prozent. Der Mehrzweckbau in Altdorf, in dem die Familie Wirth wohnt und arbeitet, ist bereits zu klein geworden. Nun liebäugelt Karl Wirth mit einem modernen Neubau: „Wenn die Chinesen uns besuchen kommen, um unsere Plattenspieler zu testen, wundern sie sich, dass die von ihnen so geliebten Tonma-schinen in diesem unscheinbaren Gebäude hergestellt werden.“ Trotz der großen Pläne bleibt Karl Wirth aber der solide Mittelständler, dem seine Arbeit in erster Linie Spaß machen muss. Und wer kann schon von sich behaupten, dass er mit seinem Hobby, das er zum Beruf gemacht hat, weltweit für Furore sorgt?
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