Baden-Württemberg als Hochindustrieland und die Region Stuttgart im Speziellen sind heute und in Zukunft auf den Import von Energie angewiesen. lm Rahmen nationaler und internationaler Vereinbarungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen wird ein grundlegender Wandel des Energiesystems angestrebt. Statt fossiler sollen in Zukunft erneuerbare Energieträger verwendet werden. Als besonders aussichtsreiche Möglichkeit wird dabei aus erneuerbaren Ressourcen gewonnener Wasserstoff (sog. „grüner Wasserstoff“) angesehen. Neben dem Import von Wasserstoff kann auch grüner Wasserstoff vor Ort erzeugt werden, kleinere Pilotprojekte (z. B. in Esslingen) sind hierzu bereits in Betrieb bzw. in der Planungsphase. Auf Grund von fehlenden Kapazitäten an erneuerbaren Energien kann dadurch allerdings nur ein kleiner Teil des zu erwartenden Wasserstoffbedarfs der Region gedeckt werden. Um den sich entwickelnden Gesamtbedarf zu decken, ist der Transport von Wasserstoff auf Regionen mit einem hohen Erzeugungspotenzial erforderlich.
Ziel der Kurzstudie ist die Darstellung möglicher zukünftiger Wasserstoffimportrouten in die Region Stuttgart mit dem Fokus auf Rotterdam in den Niederlanden als erwartbar wichtigsten Umschlaghafen, sowie Fredericia in Dänemark als weitere mögliche Quelle innerhalb Europas. Hierzu erfolgt die Analyse der ausgewählten Transportmöglichkeiten hinsichtlich ihrer prinzipiellen Realisierbarkeit aus technischer und genehmigungsrechtlicher Sicht sowie den damit voraussichtlich verbundenen Kosten.
Die Kurzstudie steht im Kontext zum H2-GeNeSiS-Projekt mit dem Ziel, einen Wasserstoffmarktplatz in der Region aufzubauen. Dabei soll neben der Installation eines Elektrolyseurs am Hafen Stuttgart auch eine Wasserstoff-Pipeline (H2-GeNeSiS-Pipeline) zwischen Stuttgart und Esslingen gebaut werden.